Bericht über die Tätigkeit des Rates für die polnische Sprache beim Präsidium der Polnischen Akademie der Wissenschaften für das Jahr 2001
2001 betraf die Tätigkeit des Rates einige verschiedene Bereiche. Erstens handelte es sich um Plenarsitzungen, an denen wichtige Fragen, die sich aus den im polnischen Sprachgesetz geschriebenen Pflichten des Rates für die polnische Sprache ergaben, besprochen wurden. Zweitens ging es um die Tätigkeit des Rates und des Präsidiums. Drittens wurde das 4. landesweite Forum der Kultur des Wortes veranstaltet. Viertens betraf sie die tägliche, von den Mitgliedern des Ratspräsidiums und den Experten geführte Beratungstätigkeit. Ebenso wichtig war die Verlagstätigkeit des Rates. Schließlich muss auch die Teilnahme der Mitglieder des Ratspräsidiums an Konferenzen im Ausland erwähnt werden, wo sie den Rat und seine Tätigkeit propagierten.
In zwei Plenarsitzungen fanden lebhafte Diskussionen statt, die mit Beschlüssen in einigen wichtigen Angelegenheiten endeten. Es handelte sich um die ethischen, im Zusammenhang mit der Veröffentlichung der Wörterbücher stehenden Fragen, die durch die beunruhigenden, anti-intellektuellen und antisemitischen, im „Polnischen Etymologischen Wörterbuch“ von Prof. A. Bańkowski enthaltenen Inhalte ausgelöst wurden. Seine Vorbehalte zu diesem Problem sandte der Rat dem Polnischen Wissenschaftsverlag PWN. Die Ratsplenen fassten zwei orthographische Beschlüsse. Nach der Diskussion schrieb der Rat auch einen Brief an die Verlage und bot ihnen die Möglichkeit der Erstellung des Gutachtens der sprachwissenschaftlichen Publikationen, insbesondere der Wörterbücher und Ratgeber an. Er machte sich auch mit den Arbeiten am für den Sejm und den Senat der RP vorbereiteten Bericht über den Zustand der Einhaltung des polnischen Sprachgesetzes (der Rat ist zu einer solchen Bearbeitung durch dieses Sprachgesetz verpflichtet) bekannt. Die durch das Ratspräsidium ausgewählten Personen bereiteten einen Teil der Arbeiten (der Rest der Arbeiten war für das Jahr 2002 geplant) vor.
Die größte Leistung der Kommission für Didaktik 2001 war die Veröffentlichung (mit „Nowa Era“-Verlag) des Buches mit dem Titel „Lehre über die polnische Sprache in der reformierenden Schule“ (Red. J. Puzynina und A. Mikołajczuk). Es ist eine grundlegende Arbeit für die Festlegung der Richtung in der Didaktik des Sprachunterrichts in Schulen. Andere Kommissionen des Rates wie die Kommission für die Sprache der Religion, für die Medizinische Sprache und für die Sprache der Informationstechnologie waren ebenso tätig.
Das 4. Forum der Kultur des Wortes (Posen, 11.-13.10.2001) war der „Sprache der öffentlichen Überredungskraft” gewidmet; neben Sprachwissenschaftlern waren Politologen, Kultursoziologen, Sozialpsychologen und Kulturwissenschaftler die Referenten des Forums. Der interdisziplinäre Charakter der Tagung erlaubte einen Überblick über ihren Gegenstand aus verschiedenen Perspektiven zu bekommen, der eine lebendige, mehrstündige Diskussion auslöste. Ihr Ergebnis wird der nächste vom Rat für die polnische Sprache veröffentlichte Band der Abhandlungen.
Die Beratungstätigkeit betraf die Antworten des Vorsitzenden und des Ratssekretärs auf fast 100 Sprachfragen, die die Korrespondenten beschäftigten. Außerdem wurden über zehn umfangreiche Sprachexpertisen gemacht.
Der Rat veröffentlichte 2000 ein Buch mit dem Titel „Veränderungen in öffentlichen Sprachgewohnheiten” (Red. J. Bralczyk und K. Mosiołek-Kłosińska; Seiten: 202, Auflage: 500 Exemplare) und zwei Bänden (8 und 9) der „Nachrichten des Rates für die polnische Sprache beim Präsidium der Polnischen Akademie der Wissenschaften“ (jede mit einer Auflage von 400 Exemplaren). Da es leider nicht möglich war, alles so einzurichten, dass die geeigneten Organisationen der Polnischen Akademie der Wissenschaften dieses und früher vom Rat für die polnische Sprache veröffentlichte Bücher verkaufen konnten, wurden die Bücher vom Rat für die polnische Sprache in Geschenkform vergeben.
Der Ehrenvorsitzende des Rates, Prof. Walery Pisarek, nahm an der gesamteuropäischen Konferenz (Stockholm, März 2001) über die Rolle der „kleinen Sprachen” in der künftigen erweiterten Europäischen Union teil und bot polnische Lösungen im Bereich der Sprachpolitik (polnisches Sprachgesetz, Rat für die polnische Sprache) an, was mit großem Interesse angenommen wurde. Auch das am Anfang des 8. Tages der Deutschen Slawisten gehaltene Referat des Vorsitzenden des Rates für die polnische Sprache über die heutige polnische Sprachpolitik (Potsdam, 30.09.2001) erweckte dasselbe Interesse.
I. ORGANISATIONSTÄTIGKEIT
1. Plensarversammlungen
a) 10. Plensarsitzung des Rates für die polnische Sprache (15.05. 2001) – die wichtigsten Angelegenheiten:
§ Ethische Fragen in der Lexikografie (Diskussionsanlass war das „Polnische Etymologische Wörterbuch” von Prof. A. Bańkowski), die im Zusammenhang mit den von den Lesern der sprachwissenschaftlichen Verlage gesandten Fragen standen. Da die Leser wegen der im „Polnischen Etymologischen Wörterbuch“ von Prof. A. Bańkowski enthaltenen antisemitischen und anti-intellektuellen Inhalte beunruhigt waren, entschied der Rat, einen Brief mit seinen Bemerkungen und Vorbehalten gegen diese Publikation an den Polnischen Wissenschaftsverlag PWN, den Herausgeber dieses Wörterbuches, zu schreiben und auf seiner eigenen Website Stellungnahmen der Ratsmitglieder zu diesem Buch zu inserieren.
§ Frage der vom Rat empfohlenen Sprachwörterbücher und populärwissenschaftlichen Sprachpublikationen – der Rat entschloss, sich mit einer Initiative der Erstellung des Gutachtens über Sprachwörterbücher und populärwissenschaftlichen Sprachpublikationen an die Verlage zu wenden.
§ Begriffsbestimmung von „Eigenname” und „Handelsname” – Prof. Walery Pisarek schlug eine Definition von „Eigenname” und „Handelsname” vor.
§ Vorbereitung der Publikation „Polnische Sprache 2002” – Ratsmitglieder besprachen die Voraussetzungen für die Bearbeitung der „Polnischen Sprache 2002”.
§ Vorbereitung für das 4. Forum der Kultur des Wortes – Prof. J. Bralczyk und Dr. K. Mosiołek-Kłosińska besprachen den Zustand der Vorbereitungen für das 4. Forum der Kultur des Wortes.
§ Schicksal der unter der Schirmherrschaft des Rates veröffentlichten Bücher – Dr. K. Mosiołek-Kłosińska informierte, dass der Rat wegen der Passivität des Teams für die Beschäftigung mit Komitees und Räten die Bücher „Polnische Sprache 2000. Ansprache zum polnischen Sprachzustand” und „Sprache in Massenmedien” nicht verkaufen konnte. Deshalb wurden diese Bücher an wissenschaftliche und öffentliche Bibliotheken als Geschenk des Rates versandt.
b) 11. Plenarsitzung des Rates für die polnische Sprache (20.11.2001) – die wichtigsten Angelegenheiten:
§ Schicksal des Rates für die polnische Sprache – Prof. A. Markowski informierte, dass das Schicksal der Ratstätigkeit wegen des Mangels an Finanzierungsmöglichkeiten für seine aktuelle Tätigkeit unsicher sei. Er erinnerte auch daran, dass er die von ihm veröffentlichten Bücher aus unbekannten (warscheinlich bürokratischen) Gründen nicht verkaufen konnte.
§ Bericht vom 4. Forum der Kultur des Wortes – der Vorsitzende besprach den Verlauf des 4. Forums der Kultur des Wortes (Posen, den 11.-13.10.2001).
§ Verbreitung der Liste der in Polen benutzten Vornamen – der Rat bereitet einen Anhang zum offiziellen Vornamensverzeichnis vor.
§ Annahme des Entwurfs des Schreibens an die Verlage betreffend die vom Rat begutachteten Wörterbücher und andere Publikationen im Bereich der polnischen Sprachkultur – der Rat nahm den Entwurf des Schreibens betreffend die vom Rat begutachteten Wörterbücher und andere Publikationen im Bereich der polnischen Sprachkultur an und wird dieses Schreiben an die Verlage senden.
§ Orthographische Beschlüsse – der Rat fasste zwei orthographische Beschlüsse.
§ Begriffsbestimmungen von „Handelsname” und „Eigenname” – der Rat nahm die Endeversion der Begriffsdefinitionen von „Eigenname” und „Handelsname” an. Diese Begriffe wurden zur Konsultation des Amtes für Schutz der Konkurrenz und Konsumenten gesandt.
§ Annahme des Entwurfs der Arbeiten am Bericht des Rates für das Jahr 2002 über den Zustand des polnischen Sprachschutzes – der Rat besprach den Entwurf des Berichts über den Zustand des polnischen Sprachschutzes.
2. Plenarsitzungen
a) 15.05.2001 – die wichtigsten Angelegenheiten:
§ Diskussion zum Bericht „Polnische Sprache 2002”,
§ Entscheidung über das in der Plenarsitzung vorliegende Angebot der vom Rat erteilten Begutachtung der Sprachwörterbücher,
§ Betrachtung der Verkaufsmöglichkeit der unter der Schirmherrschaft veröffentlichten Bücher,
§ Diskussion zum Programm des 4. Forums der Kultur des Wortes;
b) 12.10.2001 – die wichtigsten Angelegenheiten:
§ Bewertung des dauernden 4. Forums der Kultur des Wortes,
§ Diskussion zum 5. Forum der Kultur des Wortes und seinem Ort,
§ Diskussion zu Ratsaufgaben;
c) 20.11.2001 – die wichtigsten Angelegenheiten:
§ Diskussion zu Möglichkeiten des Ratshandelns betreffend den Mangeln an Finanzierungsmöglichkeiten für die aktuelle Tätigkeit,
§ Betrachtung der Verkaufsmöglichkeit der unter der Schirmherrschaft veröffentlichten Bücher,
§ Annahme des Berichts vom 4. Forum der Kultur des Wortes.
3. Ratsstruktur – Kommissionstätigkeit:
a) Kommission für Didaktik (Vorsitzende: Prof. Dr. habil. J. Puzynina);
b) Kommission für die Sprache der Religion (Vorsitzender: Priester Dr. habil. W. Przyczyna) entstand 2001;
c) Kommission für die Sprache der Informationstechnologie (Vorsitzender: Prof. Dr. habil. A. J. Blikle) entstand 2001;
d) Kommission für die Medizinische Sprache (Vorsitzender: Prof. Dr. habil. J. Doroszewski);
e) Kommission für Rechtssprache (Vorsitzender: Prof. Dr. habil. M. Zieliński).
II. WISSENSCHAFTLICHE TÄTIGKEIT
1. Konferenzen und Verbreitungstätigkeit
a) Wissenschaftliche Konferenzen
- Das 4. Forum der Kultur des Wortes „Sprache der öffentlichen Überredungskraft“, Posen, 11.-13.10.2001 – der Rat für die polnische Sprache war Hauptorganisator des 4. Forums der Kultur des Wortes; Mitorganisatoren: Hochschule für Sozialpsychologie (SWPS), Hochschule für Fremdsprachen, Gesellschaft für Sprachkultur (TKJ);
Teilnehmer: 150, darin 10 aus Ausland
Referate und Panel-Auftritte: 17.
III. EXPERTENTÄTIGKEIT, STELLUNGNAHMEN UND KOSNULTATIONEN
1. Expertisen
- Experise betreffend das „Ponische Etymologische Wörterbuch” von Prof. A. Bańkowski – Prof. J. Puzynina, 05.2001 (für den Polnischen Wissenschaftsverlag PWN),
- Expertise betreffend die Zeichensetzung in Prüfungstexten I – Dr. T. Karpowicz, 04.2001 (für die Bezirksprüfungskommission in Lodz),
- Expertise betreffend die Zeichensetzung in Prüfungstexten II – Dr. T. Karpowicz, 04.2001 (für Dr. M. Klimińska),
- Expertise betreffend die Zeichensetzung in Rechtstexten – Dr. T. Karpowicz, 05. 2001 (für eine private Institution),
- Expertise betreffend Kurzwörter - Dr. T. Karpowicz, 05.2001 (für eine Institution),
- Expertise betreffend die Terminologie im Bereich des Systems des Waren- und Leistungsverkaufes – Prof. A. Markowski, 04.2001 (für die Polnische Organisation der Franchise-Geber),
- Expertise betreffend die Rolle der umgangssprachlichen Bestimmungen in Pressetexten – Prof. A. Markowski, 05.2001 (für eine Privatperson),
- Expertise betreffend die Transkription und dieTransliteration der ukrainischen Wörter – Prof. A. Markowski, 05.2001 (für den Vorstand des Vereins Warschau - Kiew),
- Expertise betreffend die medizinischen Begriffe – Prof. J. Doroszewski, 06.2001 (für einen medizinischen Fachverlag),
- Expertise betreffend die sprachliche Korrektheit der in einer Lokalzeitschrift enthaltenen Texte - Dr. T. Karpowicz, 06.2001 (für den Kreislandrat in Radomsko),
- Expertise betreffend den Entwurf für eine Verordnung des Ministers für innere Angelegenheiten und Administration vom... über die Bestimmung der Situationen, in denen die Versionen der Übersetzungen in Fremdsprachen zusammen mit den Namen und Texten in polnischer Sprache vorkommen – Prof. W. Pisarek, 06.2001 (für das Ministerium für innere Angelegenheiten und Administration),
- Expertise betreffend den Entwurf für eine Verordnung des Ministers für innere Angelegenheiten und Administration vom... über die Bestimmung der Situationen, in denen die Versionen der Übersetzungen in Fremdsprachen zusammen mit den Namen und Texten in polnischer Sprache vorkommen – Prof. M. Zieliński, 07.2001 (für das Ministerium für innere Angelegenheiten und Administration),
- Expertise betreffend die Grundkriterien der Bestimmung der Eigennamen und Handelsnamen – Prof. W. Pisarek, 11.2001 (im Zusammenhang mit dem polnischen Sprachgesetz),
- Expertise betreffend die zweite Version des Entwurfs für eine Verordnung des Ministers für innere Angelegenheiten und Administration vom... über die Bestimmung der Situationen, in denen die Versionen der Übersetzungen in Fremdsprachen zusammen mit den Namen und Texten in polnischer Sprache vorkommen – Prof. A. Markowski, 11.2001 (für das Ministerium für innere Angelegenheiten und Administration).
2. Stellungnahmen und Konsultationen
- 70, darunter 42 durch den Ratsvorsitzenden und 38 durch den Ratssekretär erteilte Stellungnahmen und Konsultationen.
IV. VERLAGSTÄTIGKEIT
1. Einheitliche Verlage
- „Veränderungen in öffentlichen Sprachgewohnheiten”, Red. J. Bralczyk, K. Mosiołek-Kłosińska (Auflage: 500 Exemplare).
2. Informationsbulletins
- „Nachrichten des Rates für die polnische Sprache beim Präsidium der Polnischen Akademie der Wissenschaften”, Bände: 8 und 9 (Auflage 400 Exemplare).
V. INTERNATIONALE TÄTIGKEIT
- Teilnahme von Prof. W. Pisarek an der Konferenz „What consequences does EU membership have for a small language?” (Stockholm, 03.2001), wo er das Referat mit dem Titel „Polish language and Polish language policy” hielt.
Übersetzt von Ilona Jurkiewicz