Am 31.12.2006 bestand der Rat für die polnische Sprache aus 38 Mitgliedern und 9 davon sassen im Präsidium.
Das Jahr 2006 wurde mit dem Beschluss des Senats der Republik Polen als das Jahr der polnischen Sprache festgelegt.
2006 fanden 3 Plenarsitzungen des Rates für die polnische Sprache (30.01.2006, 15.05.2006, 27.11.2006) statt, an denen u.a. die Veranstaltung der Feierlichkeiten des Jahres der polnischen Sprache und die Rolle des Rates in den Feierlichkeiten besprochen wurden. In der ersten Sitzung wurde es entschieden, dass die Feierlichkeiten auf zweigleisiger Weise nämlich in der Popularisierungsströmung (Wettbewerbe, Fernseh- und Radiosendungen) und in der akademischen Strömung (Beginn der Arbeiten am neuen, umfangreichen polnischen Wörterbuch und am Schaffen des Nationalkorpus der polnischen Sprache wird geplant; nicht nur der Rat für die polnische Sprache sondern auch verschiedene, sich mit der polnischen Sprache beschäftigende Institutionen werden in diese Unternehmungen hineingezogen werden) gemacht werden. Laufende Angelegenheiten – die Korrespondenz des Ratspräsidiums, Vorbereitungen für die Konferenzen, die Tätigkeit der Kommissionen wurden auch besprochen.
Die Tätigkeit der Kommissionen des Rates für die polnische Sprache war vielseitig. Die Kommission für die Sprache der Religion bereitete eine Publikation mit dem Titel „Johannes Paul II und die Sprache. Erinnerungen, Nachdenken, Stellungnahmen” vor, deren Herausgabe für Anfang 2007 geplant wird. Sie veranstaltete drei Konferenzen („Polnische biblische Sprache – zwischen der Tradition und der Gegenwart”; 25.-27.09.2006, „Sprache der Religion früher und heute”; Posen, 24.-26.04.2006, „Sprache – Schule – Religion”; Pelplin, 7.-8.04.2006) und war Mitorganisatorin einer davon („Korrekt sprechen...”; Posen, 21.-22.04.2006). Die Kommission für die Sprache der Religion begann die Arbeiten an der Publikation, die die Würden und die Muster der Anreden für kirchliche Würdenträger verschiedener Kirchen (Arbeitstitel: „Anredeweisen für die Geistlichen in Polen”) verglich. Die Arbeiten an der Bibliographie der Sprache der Religion werden fortgesetzt. Die Kommissionsmitglieder beantworteten die laufenden Fragen bezüglich der Sprache der Religion. Die Kommission hielt zwei Plenarsitzungen – am 7.04.2006 und am 4.12.2006 ab.
Die Kommission für Didaktik arbeitete mit der Zentralen Prüfungskommission, mit den Bezirkprüfungskommissionen und mit dem Kultusministerium bezüglich Abiturstandards im Fach Polnisch zusammen. Die Kommission für Didaktik veranstaltete zusammen mit dem Pädagogischen Zentrum für die Polnischen Nationalschulbildung in Tschechisch Teschen einen Vortragszyklus betreffend die Didaktik der polnischen Sprache. Die Kommission für Didaktik war auch Mitorganisatorin von zwei landesweiten Wissenschaftskonferenzen – „Lehrbücher für die polonistische Ausbildung in der reformierenden Schule – Ideen, Funktionen, Sprache” (Kattowitz, 29.-30.11.2006) und „Lehrerkompetenzen des Polonisten in der gegewärtigen Schule” (Warschau, 24.-26.05.2006). Die Kommissionsmitglieder nahmen an den Feierlichkeiten des Jahres der polnischen Sprache aktiv teil: Sie beschäftigten sich mit der Koordinierung des Festivals der polnischen Sprache (Kattowitz, 13.-14.10.2006), mit der Veranstaltung des Vorlesungszyklus für Schüler und Lehrer aus Schlesien; Sie übernahmen Patronat über viele von den Schulen veranstalteten Unterehmungen, Wettbewerbe usw.; Sie ergriffen die Initiative, ein Schulwettbewerb „Kennst du deine Muttersprache?” zu veranstalten; Sie sassen in der Jury des vom Marschall des Senats der Republik Polen ausgeschriebenen Sprachwettbewerbes für die Jugendlichen. Die Versammlungen der Kommission für Didaktik fanden am 23.01.2006 und am 27.03.2006 statt.
Die Kommission für die Sprache der Informationstechnologie beantwortete die laufenden Fragen bezüglich der informatischen Terminologie.
Die Kommission für die Medizinische Sprache gab einen Band mit dem Titel „Kommunikation Arzt – Patient in der Tumordiagnostik und Tumortherapie“ heraus, der das Ergebnis der gemeinsamem Session der Kommission und der Polnischen Gesellschaft der Klinischen Onkologie war. Zusammen mit der Warschauer Wissenschaftsgesellschaft, mit der Polnischen Union der Onkologie und mit der Polnischen Gesellschaft der Klinischen Onkologie veranstaltete sie eine Session „Sprachliche, psychologische und ethische Hinsicht der Kommunikation des Arztes mit dem Patienten“ (Warschau, 29.11.2006).
Die Kommission für Orthographie und Onomastik bearbeitete einen Entwurf des orthographischen Beschlusses des Rates für die polnische Sprache bezüglich der Rechtschreibung der Abkürzung vom Titel Dziennik Ustaw/ Dziennik Ustaw Rzeczypospolitej Polskiej (Gesetzblatt/ Gesetzblatt der Republik Polen) – DzU/Dz.U. (der Beschluss wurde in der 22. Plenarsitzung des Rates für die polnische Sprache am 15.05.2006 gefasst). Sie bereitete eine Stellungnahme bezüglich der Rechtschreibung von Abkürzungen der Straßennamen für den Hauptstatistikamt vor. Sie bagann eine Diskussion über die Adjektiv- und Genitivformen der Ortsbezeichnungen (die im Zusammenhang mit dem vom Ministerium für innere Angelegenheiten und Administration vorbereitenden Verzeichnis der Ortsbezeichnungen stand). Sie fing die Arbeiten an der Vereinheitlichung und Verbessurung der Transkriptionsregeln der griechischen (neugriechischen) Namen an. Sie beantwortete viele laufende Fragen bezüglich der orthographischen und onomastischen Probleme. Die Versammlungen der Kommission fanden am 24.03.2006, 9.06.2006 und 24.11.2006 statt.
Die Kommission für die Kultur des lebendigen Wortes veranstaltete eine Konferenz mit dem Titel „Korrekt Sprechen – Regeln der polnischen Aussprache“ (Posen, 21.-22.04.2006).
Die Kommission für Rechtssprache war Mitorganisatorin der der Rechtssprache gewidmeten Konferenz (Krakau, 7.12.2006) und arbeitete mit der Senat-Kommission für die Kultur und Massenmedien im Bereich der Verbesserung der Sprachqualität der rechtlichen Dokumente.
Des Weiteren ergriff der Rat für die polnische Sprache viele Initiativen, die polnische Sprachkenntnisse zu verbreiten und promovieren: Er veranstaltete die Feierlichkeiten des Jahres der polnischen Sprache (u.a. übernahm er Patronat über viele im Zusammenhang mit diesen Feierlichkeiten stehende Veranstaltungen) und übte fachliche Aufsicht über zwei sprachwissenschaftliche Publikationsreihen des TRIO-Verlags aus.
Die Expertentätigkeit des Rates für die polnische Sprache bestand 2006 in erster Linie in der Abgabe der Stellungnahmen zu verschiedenen Sprachformen (hauptsächlich zu Vornamen) – vor allem auf Antrag der staatlichen Behörden (232 Stellungnahmen wurden abgegeben). Des Weiteren waren die Ratsmitglieder Konsultanten für die Rechtschreibung der Bezeichnungen der geographischen Objekte (für die Kommission für die Standardisierung der geographischen Bezeichnungen im Ausland der RP). Der Rat bereitete auch (für das Kultusministerium) die Stellungnahmen bezüglich der Grundlage des polnischen Sprachunterrichts und der Lehrstandards für das Fach Polnisch vor. Darüber hinaus nahm der Rat den Anhang zum offiziellen von Standesämtern benutzten Vornamensverzeichnis an, das er dem Ministerium für innere Angelegenheiten und Administration überwies und begann die Arbeiten am „Bericht über den Zustand des polnischen Sprachschutzes für 2005-2006” für den Sejm und den Senat der RP.
Wenn es um die internationale Tätigkeit des Rates für die polnische Sprache geht, muss es betont werden, dass der Rat seit 2006 ein vollberechtigtes EFNIL-Mitglied (EFNIL - European Federation of National Institutions for Language) ist. Das Präsidium der Polnischen Akademie der Wissenschaften entschied, dass die Funktion des Nationalkomitees für die Zusammenarbeit mit der EFNIL dem Rat für die polnische Sprache anvertraut wurde. Die Ratsvertreter (Prof. K. Pisarkowa, Prof. W. Pisarek) repräsentierten den Rat an der Konferenz der EFNIL, an der sie einen Vortrag hielten. Des Weiteren führten die Ratsmitglieder (Prof. A. Markowski, Prof. J. Podracki) die Schulungen für die in den EU-Institutionen angestellten Übersetzer und Dolmetscher durch.
Übersetzt von Ilona Jurkiewicz