Bericht über die Tätigkeit des Rates für die polnische Sprache beim Präsidium der Polnischen Akademie der Wissenschaften für das Jahr 2004
2004 waren die Arbeiten des Rates für die polnische Sprache sehr intensiv und betrafen einige verschiedene Bereiche.
Es gab zwei Plenarsitzungen, die der laufenden Tätigkeit und der allgemein wichtigen Frage der Formulierung der polnischen Sprachpolitik (das Referat von Prof. A. Markowski mit dem Titel „Normative Sprachwissenschaft heute und morgen: Zustand, Aufgaben, Chancen, Bedrohungen“ war die Grundlage für die Diskussion) gewidmet wurden. Es fanden auch 14 Sitzungen der beim Rat tätigen Kommissionen statt. Das Ergebnis dieser Versammlungen war u.a. Einführung wichtiger Veränderungen in der Orthographie, die darin bestanden, dass die Abweichungen zwischen den bisherigen orthographischen Bestimmungen und der offiziellen Praxis (Kommission für Orthographie und Onomastik) beseitigt wurden; weitere Entwicklung der Arbeiten an der Bibliographie der Publikationen zur Sprache der Religion (Kommission für die Sprache der Religion); Ausarbeitung der Stellungnahmen zu den Standards der Abituransprüche (Kommission für Didaktik); Beginn der Arbeiten an der Forschung der Kommunikation zwischen dem Medizinpersonal und Patienten (Kommission für die Sprache der Medizin und Naturwissenschaften).
Der Rat arbeitete mit den staatlichen Institutionen zusammen – mit der NIK (bei der Kontrolle der Einhaltung des polnischen Sprachgesetzes), mit dem Ministerium für innere Angelegenheiten und Administration (bezüglich der Formen der Frauennachnamen und der Rechtschreibung der zwei- und dreigliedrigen Ortsbezeichnungen), mit der Kommission für die Standardisierung der geographischen Bezeichnungen im Ausland der RP (bezüglich der Bezeichnungen der geographischen Objekte), mit dem Sejm der Republik Polen und mit dem Senat der Republik Polen (bezüglich des Gesetzes über die Änderung des polnischen Sprachgesetzes im Bereich der Anpassung des polnischen Rechts an das Gemeinschaftsrecht der EU), mit dem Ministerium für Nationalbildung und Sport und mit der Zentralen Prüfungskommission (bezüglich der Standards der Abituransprüche).
Des Weiteren erfüllte der Rat seine sich aus dem 12. Abs. des 2. polnischen Sprachgesetzes vom 7. Oktober 1999 ergebende Pflicht und bereitete ein umfangreiches Dokument (ungefähr 260 Seiten) mit dem Titel „Bericht über den Zustand des polnischen Sprachschutzes für 2002-2004” vor, der im Februar 2005 dem Sejm und dem Senat der Republik Polen vorgelegt wird.
Der Rat für die polnische Sprache wurde auch auf internationaler Ebene präsent – seine Vertreter nahmen an der von der europäischen Föderation nationaler Sprachinstitutionen (European Federation of National Institutions for Language – EFNIL) veranstalteten Konferenz teil, wo sie die Vertreter anderer Länder mit der Problematik der polnischen Sprachpolitik vertraut machten. Der Rat für die polnische Sprache wurde bedingt als Mitglied dieser internationalen Organisation aufgenommen.
Der Sprachpolitik wurde auch die zusammen mit dem Rat für die polnische Sprache veranstaltete Konferenz mit dem Titel „Polnische Sprach- und Kommunikationspolitik gegenüber den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts“ gewidmet.
Der Rat fördert die Unternehmungen, die die Verbreitung der polnischen Sprachkenntnisse und Sprachkultur zum Ziel haben; 2004 hatte der Rat Schirmherrschaft über verschiedene Wettbewerbe (Meister der polnischen Sprache, Wettbewerb der schönen Schrift), die zur Popularisierung der polnischen Sprache vorgesehen waren, über das Lehrfernsehprogramm „Spiele mit polnischer Sprache“ und über die sprachwissenschaftlichen Verlagsreihen.
Wie jedes Jahr wurde das von ungefähr 300 Personen und Institutionen (Standesämter nicht eingerechnet) abonnierte Informationsbulletin „Nachrichten des Rates für die polnische Sprache beim Präsidium der Polnischen Akademie der Wissenschaften“ herausgegeben. Unter der Schirmherrschaft des Rates für die polnische Sprache wurde das Buch „Rechtschreibungsregeln der Sprache der Religion“ (Red. R. Przybylska, W. Przyczyna, Tarnów 2004) veröffentlicht.
Des Weiteren beantworteten die Ratsmitglieder in ihrer laufenden Tätigkeit 268 Briefe, gaben Ratschläge, erteilten Stellungnahmen und schrieben sprachliche Expertisen. Die Mehrheit davon betraf die Korrespondenz mit den im polnischen Sprachgesetz angegebenen Ämtern und Institutionen. In der 17. Plenarsitzung des Rates wurde entschieden, dass der Rat den Privatpersonen und privaten Unternehmen (insbesondere Werbeagenturen) keine Ratschläge und Stellungnahmen (außer der Stellungnahmen bezüglich Vornamen und Namen) geben wird und deshalb lehnte der Rat ab, 45 Korrespondenten einen Ratschlag zu geben oder eine Stellung zu nehmen.
Übersetzt von Ilona Jurkiewicz